Habe ja auf der Hauptseite von www.puth.info bereits mein Interesse f.
das kleine Land
geschildert, das durch den Korea-Krieg
der 1950-er Jahre und spaeter durch Missernten
arg gebeutelt wurde. Rechnet man die hohen Armee-Ausgaben
und die durch
die UNO-
Sanktionen verursachten Negativfolgen hinzu, ist es schon fast ein
Wunder, dass nicht noch
mehr Einwohner
verhungert sind (offizielle Angabe aus Suedkorea: mind.
1 Million Tote).
Obwohl die Propaganda auf die USA und das Ausland schimpft, ist man
doch seit langem auf Hilfslieferungen
des amerikanischen Roten Kreuzes und anderer
internationaler Organisationen
angewiesen. Widersinnigerweise macht man die Annahme von
Hilfslieferungen oft von Neben-
bedingungen abhaengig, und um diesem die Krone aufzusetzen, wird der
Absender der Lieferung
oft noch beleidigt. Man beisst in die Hand, die fuettert, und das mit
Absicht. Unglaublich, aber wahr!
Vermutlich, um das Gesicht der Staatsfuehrung zu wahren; das wird in
Asien sehr wichtig genommen.
nebenbei: die Uebersetzung "Korea" ist nur im kapitalistischen Ausland
respektive Europa/USA ueblich.
Originalgetreu heisst der Eigenname "Chosun", man hat eine etwa 12 000
Jahre alte Geschichte und
im November 1905 wurde das damalige Kaiserreich Korea zu einem
Protektorat Japans und dann 1910
zu dessen einverleibter Kolonie "Chosen",
bis zur japanischen
Kapitulation im Weltkrieg (August 1945).
Bis Ende 1947 verhandelten die USA und die Sowjetunion ergebnislos
ueber das in zwei besetzte Zonen
geteilte Korea. Im Mai 1948 schaffte der Sueden Fakten und hielt
teilautonome Wahlen ab, wodurch in
der Folge der ehemalige Adlige Rhee Syng Man der Regierung als
Praesident vorstand (bis 1960). Er
konnte einen nordkoreanischen Sieg im innerkoreanischen Krieg 1953 nur
durch massives Eingreifen
der USA verhindern und regierte unter strengen Repressalien gegen die
Opposition. Wie jeder Diktator,
wurde er 1960 aus seinem Land vertrieben (nach versuchter
Wahl-Manipulation) und lebte bis zu seinem
Tod im Exil (Hawaii).
engl. Video: Democratic
Republic of Korea in 1961
Die DVRK wiederum wurde am 9. September 1948 durch Kim il Sung
errichtet und ausgerufen und
griff bereits im Juni 1950 die nicht-kommunistische Republik an. Der
Konflikt und die Teilung halten bis
heute an, es gibt keinen Friedensvertrag, sondern am 27. Juli 1953
wurde ein Waffenstillstandsabkommen
unterschrieben. Rund um den 38. Breitengrad ist eine kleine
de-militarisierte Zone vorhanden, und ein
Betonblock als Grenzstein markiert in Panjunmeon den Ort, wo wiederholt
Verhandlungen zwischen
beiden Seiten stattgefunden haben. Der Sueden und der Norden sehen sich
jeweils als alleinige recht-
maessige Vertreter der Interessen von Gesamt-Korea.
Ein paar wenige gemeinsame Projekte wirtschaftlicher Zusammenarbeit
sind ausnahmslos gescheitert.
Aktuell ist die Lage durch diverse Atombomben-Tests der Nordkoreaner
angespannt. Zudem haben die
USA in der UNO scharfe Boykottmassnahmen gegen das kleine Land
durchgesetzt, die wie so oft meist
den kleinen Leuten und der verarmten Bevoelkerung mehr schaden wie der
Regierung, die zum einen
keinerlei Kritik duldet und zum anderen doch in 'Saus und Braus'
lebt..... in der Hauptstadt Pjöngjang
gibt es trotz der Sanktionen alles zu kaufen, was die Parteikader und
Armeeoffiziere begehren!
Kritiker werden kommentarlos in eines der grossen "Arbeitslager"
geschafft, wovon mehrere im Land
existieren. Dort sind Menschenrechte ein Fremdwort, unklare Todesfaelle
die Tagesordnung und Folter
nichts besonderes. Zwangsarbeit bringt trotzdem Produktivität zustande,
bei Verfehlungen gilt die
sogenannte Sippenhaft. Tausende von Einwohnern sind nur deshalb im
Arbeitslager, weil ein entfernter
Verwandter einen Fluchtversuch oder andere Fehler begangen hat. Meist
wird der Grund der
Verhaftung gar nicht bekannt gegeben. Diese Lager gleichen den
Konzentrationslagern der Nazis und eine
Einlieferung nach da ist so gut wie gleichbedeutend mit einem
Todesurteil. Man kommt im seltensten
Fall wieder lebend heraus.
Bildklick = Link zu Video
In den 1960-er Jahren verstand es der 'geliebte Fuehrer' Kim
il Sung sehr gut, sich zwischen China
und der Sowjetunion so zu positionieren, dass Nordkorea erhebliche
Vorteile daraus zog und das Volk
besser mit Bedarfs-Artikeln versorgen konnte wie der Sueden. Export von
Kohle und seltenen Erden
brachten Devisen-Einnahmen und alles war stabil und vorzeigbar. Nach
dem Zusammenbruch der
Sowjetunion war diese Situation nicht mehr vorhanden, und durch
sinnlose Prachtbauten (zum Teil
ohne Strom und Heizung leerstehend), nicht in Betrieb genommene
Fabriken, eine mehr wie
desolat gewordene Stromversorgung und Ausgaben betreffend riesiger
Statuen und Andenken an
Kim il Sung und seinen Nachfolger Kim Jong Il verwandelte sich dieser
Vorsprung langsam aber sicher
in das Gegenteil, Misswirtschaft und Korruption der Eliten kamen hinzu.
Heute ist einnormales
Leben nur
in der Hauptstadt gegeben, die anderen Landesteile darben
unterprivilegiert vor sich hin.
Nichtsdestotrotz stehen dem Staatschef
Kim Jong Un landesweit etwa 50
Villen zur Verfuegung,
zwischen denen er reisen kann. Der Whisky-Verbrauch seines Vaters war
bekannt, er war Grosskunde
der "Hennesee"-Destillerie. Er selbst soll die noch von seinem
Grossvater angeordnete
"Vergnuegungs-Einheit" wieder belebt haben, die aus willigen jungen
Damen besteht... obwohl er
verheiratet ist. Seine Ehefrau war vorher Mitglied einer bekannten
Pop-Gruppe.--
Bestaetigt ist zwischenzeitlich, dass er Vater einer Tochter geworden
ist. Wobei ich mich frage, ob in
einer (kommunistischen) Diktatur die Armee-Elite eine Frau als
Staatschefin akzeptieren wuerde.....
vermutlich eher nicht. Alter, Maskulin-sein und Weisheit sind in Korea
die gefragten Eigenschaften von
jeher. Das ganze bleibt hoffentlich sowieso Theorie, da ein
Systemwechsel mit einer Wiedervereinigung
- vergleichbar der DDR mit der BRD - wohl nicht ausbleiben wird, nach
meiner Meinung.
Man lese einmal den interessanten Artikel
der "Zeit" vom
Mai 2016.
Ein bemerkenswertes Detail:
es gibt aus Nordkorea keinen dauerhaften Radio-Stream im Internet.
Vielmehr setzt man nach wie vor auf die Verbreitung via
Mittelwelle/Kurzwelle, und aufgrund der alten
Freundschaft mit der DDR hat sich bislang auch ein Deutsch-Programm auf
Kurzwelle gehalten, welches
man jeden Tag verfolgen kann. Hinzu kommt als Informationsquelle der
Youtube-Kanal "StimmeKoreas",
der aber nur selten deutschsprachige Videos bringt. Insbesondere die
alte traditionsreiche Folklore-
Musik wird in der DVRK weiter gepflegt und behütet, ein Kulturgut, das
sich nur dort und sonst nirgends
in der Welt findet. Diese Musik alleine ist es wert, mal das
koreanische Auslandsprogramm oder eine
Aufzeichnung davon zu konsumieren (findet man im Web).